Hemau (ko). Mit Verwandtschaft und Vereinsabordnungen feierte am vergangenen Sonntag Werner Neuner aus der Lindenstraße seinen 70. Geburtstag im Tangrintler Hof.
Vertreter des VdK-Ortsverbandes Hemau sowie der Soldaten- und Kriegerkameradschaft Hemau und Umgebung gratulierten ihrem langjährigen Mitglied zum Jubeltag. Auch der Kleintierzuchtverein schloss sich den Glückwünschen an. Geboren in Hemau verbrachte Werner Neuner seine Schulzeit auf dem Tangrintel und startete
anschließend eine Bäckerlehre in Neumarkt. Weitere berufliche Stationen waren beim Baugeschäft Mayer und beim Eckl als Raupen- und Baggerfahrer. Als Rentner zählt für den ehemaligen Zivilangestellten bei der Bundeswehr in Hemau und Regensburg neben dem Tragen der VdK-Fahne auch die Gartenarbeit zum Hobby.
Auch die „Hemauer Woche“ schließt sich den zahlreichen Gratulanten an und wünscht noch viele aktive Jahre im Vereinsleben und Verbandsgeschehen.
Am Gründonnerstag findet im Gasthaus Trettenbach in Laaber ab 20 Uhr ein Starkbierfest mit Musik statt. Es kommt der bekömmliche Josefi-Bock aus Deuerling zum Ausschank. Jeder der Lust hat ist dazu herzlich eingeladen.
Der CSU Ortsverband Painten lädt am 22. April 2017 um 19:00 Uhr zur traditionellen Georgi-Feier ins Gasthaus Eichenseher nach Maierhofen ein.
Mit dieser Feier soll an den Patron der Paintner Pfarrkirche, den Hl. Georg, erinnert werden und sein Namenstag gemeinsam gefeiert werden. Für den politischen Teil der Veranstaltung konnte in diesem Jahr die bayerische Staatsministerin Emilia Müller gewonnen werden. Emilia Müller leitet seit 2013 das Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration.
Bereits seit 2003 ist sie in verschiedenen Funktionen Mitglied der bayerischen Staatsregierung und hat sich dadurch einen breiten politischen Erfahrungsschatz angeeignet. Sie wird zu den aktuellen politischen Herausforderungen und den dazugehörigen Lösungsansätzen der CSU im Jahr der Bundestagswahl sprechen. Die Veranstaltung wird wie gewohnt musikalisch umrahmt und bietet eine schöne Mischung aus Unterhaltung und politischer Diskussion. Die gesamte interessierte Bevölkerung ist zu diesem kurzweiligen und informativen politischen Abend recht herzlich eingeladen.
HEMAU (rb). Seit Wochen erstreckt sich zwischen Hohenschambach und Hemau nach rechts und links eine breite Schneise, die sich durch die Felder zieht. Wenn ringsum alles grünt, fällt dieser braune Streifen natürlich besonders auf. Täglich kreuzen viele Autofahrer auf der A 8 dieses kahle Band und viele wissen nicht genau, was hier entsteht.
Wie Dr. Lothar Pfeiffer, der Leiter dieses Projekts erklärt, entsteht hier die Trasse für eine Erdgasfernleitung, die über 63 km von Schwandorf bis Forchheim führt. Dabei arbeitet man sich überwiegend an der bereits bestehenden Erdgasleitung Rothenstadt-Forchheim entlang, man errichtet also eine sogenannte Loopleitung. Im Unterschied zur alten Leitung 26/1 mit 800 mm-Rohren bekommt die neue Loopleitung 1000 mm Durchmesser.
Die Arbeiten, die jetzt beiderseits der B 8 stattfinden, sind nur der kleine, sichtbare Anteil des Gesamtprojekts. Im Gespräch mit Dr. Pfeiffer wird erst deutlich, wie viel detaillierte Vorarbeit hier geleistet werden musste. Es verwundert nicht, dass von den 5 Jahren Vorlauf für die Baumaßnahme allein
4 Jahre für die Projektplanung nötig waren. Dies erstreckte sich von der Klärung aller Fragen der betroffenen Grundstückseigner über die unzähligen Bodenproben entlang der geplanten Trasse bis zur Abstimmung mit den Archäologen, die die Erdbewegungen natürlich aufmerksam verfolgen. Außerdem sind alle Fragen, die den Landschaftsschutz bzw. die jeweiligen Wasserschutzzonen berühren, zu klären. Erst als alle Eventualitäten diskutiert waren, konnte das Konsortium aus der Friedrich Vorwerk KG (Tostedt bei Hamburg), der PPS Pipeline-Systems (Quakenbrück) und der Max Streicher GmbH & Co KG (Deggendorf) unter Leitung des Netzbetreibers, der Open Grid Europe, mit den sichtbaren Baumaßnahmen loslegen.
Damit die einzelnen Baustellen effektiv arbeiten können, wurden in genau berechneten Abständen Rohrlager errichtet und bis zum heutigen Tag rd. 35 km Baustraßen angelegt, über die die Baustellen angefahren werden können. Bei der Verlegung der Rohre nimmt der Sicherheitsaspekt die oberste Rangstufe ein. Die Rohre der Gasleitung sind je 17 Meter lang, 8 Tonnen schwer und aus
einem dünnen, aber äußerst hochwertigen Stahl gefertigt. Nur wenige Anbieter weltweit genügen den Anforderungen, die Open Grid Europe an die Rohre stellt. Die hier verlegten Rohre werden in höchster Präzision von der Fa. Mannesmann in Salzgitter hergestellt, die natürlich mit einem solchen Großauftrag für längere Zeit voll ausgelastet ist.
Mit Spezialmaschinen werden diese Rohre dann verlegt und verschweißt. Dem hohen Sicherheitsstatus entsprechend wird die Rohrleitung nicht nur vor der Inbetriebnahme abgenommen. Bereits baubegleitend ist der TÜV Süd im Einsatz und nimmt jede Schweißnaht einzeln ab. Beim geringsten Verdacht auf eine Schwachstelle wird die Schweißnaht sofort überarbeitet, bis sie vor den gestrengen Augen des TÜV-Prüfers Bestand hat. Dass bei solchen Anforderungen nur hochqualifizierte Schweißer im Einsatz sind, versteht sich von selbst. Nach Abnahme der Schweißarbeiten werden die Nahtstellen mit einer Schutzschicht versehen, um sie vor allen möglichen Beschädigungen zu bewahren.
Auch beim späteren Betrieb wird Sicherheit großgeschrieben. Alle 10-12 km sind Anlagen zur Teilabsperrung
eingeplant, so dass im unwahrscheinlichen Fall eines Lecks sofort reagiert werden kann und nur ein geringer Teil des sich im Rohr befindenden Gases austritt. Die Open Grid Europe betreibt mit diesen Sicherheitsstandards bereits ein Leitungsnetz von 12 000 km Länge in Deutschland, was ungefähr dem Netz der Bundesautobahnen entspricht.
Da die Rohrleitungen, die unter einem Druck von 100 bar stehen, nur 1 Meter unter der Erdoberfläche verlaufen, bestehen natürlich strenge Vorschriften, was die Fläche über den Rohren betrifft. So sind rechts und links der Rohre für Baumaßnahmen 5 Meter Abstand einzuhalten, auch die Pflanzung von tiefwurzelnden Gehölzen ist natürlich über den Rohren untersagt. Eine landwirtschaftliche Nutzung ist aber in vollem Umfang möglich.
An der B 8 verläuft die Erdgasleitung durch Verwitterungslehme der Fränkischen Alb. Aber auch die Kalksteine und Dolomite des Oberjura, die unter den Lehmschichten anzutreffen sind, verursachen den ausführenden Firmen keine großen Sorgen. Im Bedarfsfall werden große hydraulische Meißel eingesetzt, und als letzte Lösung kann immer noch gesprengt werden. Vor weit größeren Aufgaben steht die ARGE Bavaria Loop Nord, wenn wie hier die Vils, die Autobahn A 3, oder gar der Main-Donau-Kanal bei Essing unterquert werden müssen. Dagegen nimmt
sich dann das Projekt, bei dem die Rohre zwischen Hohenschambach und Hemau unter der B 8 durchgetrieben werden mussten, wie eine leichte Vorübung aus.
Bereits im Oktober dieses Jahres sollen die Baumaßnahmen abgeschlossen sein und die Felder über der Gasleitung wieder wie gewohnt genutzt werden können. Damit ist dann die Transportkapazität des Erdgasnetzes in Nord-Süd-Richtung stark erhöht und ein wesentlicher Beitrag zur Versorgungsicherheit in Bayern geleistet worden.