EICHHOFEN (rb). Am Sonntag, dem 15. Oktober, endete in der Alten Mühle in Eichhofen eine Ausstellung des Münchner Bildhauers Hermann Bigelmayr, die wie kaum eine andere vom Konzept her in die historischen Räume der Alten Mühle passte. Wo könnte man „Spreu und Korn“ stimmiger präsentieren als in einer ehemaligen Mühle?
Neben der thematischen Nähe bietet die Alte Mühle noch etwas sehr Wesentliches für Bigelmayrs Werke, nämlich die riesigen Räume des alten Kornspeichers. Schon allein sein „Gebrochener Weizenhalm“ weist die stolze Länge von 23 Meter auf und fordert die Sehgewohnheiten des Betrachters.
Das Thema Weizen als Basis der menschlichen Ernährung und gleichzeitig als bedenkliches Beispiel für grenzenloses Wachstum wird von Bigelmayer sehr eindrücklich dargestellt. Immer wieder stellt er den Mensch als Maß aller Dinge, wenn auch verborgen, in seiner Kunst dar. Der erwähnte Weizenhalm sollte ursprünglich „nur“ 17 Meter lang werden, was sich dann aber aus künstlerischer Sicht nicht realisieren ließ. Als Maß für die Ähre, das Haupt des Getreidehalms und Objekt der Gentechnik, wählte der Künstler die Größe eines Menschen von 1,80 Meter, was dann in der Konsequenz dazu führte, dass die Proportionen des Halms seinem künstlerischen Empfinden nicht mehr entsprachen und auf 23 Meter ausgedehnt werden mussten.
Die vertrockneten Blätter, die in hoher
handwerklicher Qualität aus kompaktem Ahornholz geschnitzt wurden, stehen z.T. bizarr vom Halm ab, bilden aber auch seine Stütze, die ihn streckenweise noch vom Boden abheben. Und auch hier wieder der diskrete Ausdruck der Hoffnung, dass der Mensch letztendlich die globale Gigantomanie beherrschen kann: Der große Bogen des stützenden Blattes ist so bemessen, dass ein Mensch ihn erhobenen Hauptes durchschreiten kann.
Sehr sehenswert und wegen der perfekten Holzbearbeitung viel bewundert sind die Spreuschalen, die in verschiedenen Größen über einem aufgeschütteten Läufer aus Weizenkörnern schweben oder direkt darauf drapiert sind.
Wie so oft in seinen Werken hat H. Bigelmayr auch hier alte Eichenstämme verwendet und hauchdünne Holzschalen herausgearbeitet. Die Schalen laufen in haarfeine Grannen aus und wirkten in ihrer Ästhetik so perfekt, dass sie der Künstler erst verletzen musste und künstliche Risse einarbeitete, bis sie für ihn in dieses gar nicht so perfekte System des grenzenlosen Wachstums passten
Ein weiteres Ausstellungsstück, das einen anfangs zwar bewundernd aber ratlos zurücklässt, besteht aus einer Reihe von geschnitzten Weizenkörnern, die in aufsteigender Größe auf Holzwürfeln präsentiert werden. Die erklärenden Worte des Künstlers sorgen dann aber sofort für Klarheit. Während das erste Korn dem Originalmaß eines durchschnittlichen Weizenkorns von 7,7 mm Länge entspricht, hat jedes folgende Korn jeweils das doppelte Gewicht des vorhergegangenen, was der Künstler in einer Tabelle genau auf die dann entstehenden Abmessungen umgerechnet hat. Die Tabelle ist auf 64 Körner ausgelegt, was zumindest die des Schachspiels kundigen Besucher sofort an die Legende erinnert, die sich um den Erfinder des Brettspiels rankt. Vom Herrscher gefragt, was er sich als Belohnung für seine Erfindung wünsche, antwortete der Mann, er hätte gern auf dem ersten Feld des Spielbretts 1 Weizenkorn, auf dem zweiten 2, dem dritten 4 und dann immer das Doppelte des vorherigen Feldes. Er wurde zuerst wegen seiner scheinbaren Bescheidenheit verlacht, bis man einsehen musste, dass man auch bei bestem Willen seinen Wunsch unmöglich erfüllen konnte. Die gesamte Menge Weizen auf dem Schachbrett hätte eine Masse von ca. 730 Mrd. Tonnen betragen, was ungefähr der 1200-fachen weltweiten Ernte des Jahres 2004 entspricht.
Auch Hermann Bigelmayr würde wohl in naher Zukunft bei der Herstellung seiner Weizenkörner an seine Grenzen stoßen. Nach seinen Berechnungen hätte das 64. Weizenkorn eine Höhe, die knapp an die Höhe des Mount Everest heranreicht.
Eine künstlerische Darstellung immerwährenden Wachstumswahns, die es in sich hat!
Daniela Schönharting, die Eigentümerin der Mühle, freute sich am Schlusstag über das große Interesse an der Ausstellung und die begeisterten Reaktionen der Besucher.
Zum nicht geringen Maß führte sie dies darauf zurück, dass der Künstler jeden Sonntag persönlich durch die Ausstellung führte und bereitwillig alle Fragen, egal, ob künstlerischer oder handwerklicher Natur, erschöpfend beantwortete.
Zum Abschluss der Finissage boten ab 16 Uhr die Mezzosopranistin Rebekka Bigelmayr aus München und der Gitarist Milorad Romic aus Regensburg altitalienische Artien und deutsche Volkslieder dar und verschafften der außergewöhnlichen Ausstellung mit ihrem Konzert einen würdigen Ausklang.
Das Kirchenkonzert trägt den Titel „Luther und die Musik“. Zugleich feiert das Vokalensemble sein 20-jähriges Bestehen. Hemau. Anlässlich des diesjährigen Lutherjahres dreht sich das Konzert des Vokalensembles um den Reformator Martin Luther.
Am 31. Oktober machte Martin Luther seineberühmten „95 Thesen wider den Missbrauch des Ablasses“ publik.Damit sorgte er für eine bedeutende Veränderung von Glauben und Gesellschaft. Auch die Musik profitierte von Luthers Widerstand gegen die damaligen Gepflogenheiten der katholischen Kirche. Ihm ist es zu verdanken, dass die Gemeinde den Gottesdienst mit deutschsprachigen Gesängen begleiten darf. Neben der Theologie studierte Luther auch Musik und Komposition. Erspielte Laute und warein begabter Sänger. Als Dichter und Komponist hinterließ er den Gläubigen einprägsame Lieder, die noch heute bekannt sind.
Eines dieser Lieder ist Ein feste Burg ist unser Gott, mit welchem das Konzert eröffnet wird. Das Motiv wird in zwei Variationen dargeboten: Einmal als Gesang aus der Feder Luthers und einmal in der Bearbeitung durch Dietrich Buxtehude, der knapp ein Jahrhundert später das Thema für die Orgel wiederaufgriff. Denn Luther hatte freilich nicht nur Einfluss auf gesangliche Werke. Chorleiter Walter Hansch spielt daher einige Stücke auf der Orgel. So erklingt das Gesangsstück Nun freut euch lieben Christen g’meinals Orgelwerk von Johann Pachelbel, der Musikschülern bestens bekannt sein dürfte durch seinen sehnsuchtsvollen Kanon in D-Dur.
Johann Sebastian Bach, von Luthers Gedanken äußerst angetan, ließ sich von dessen Kompositionen inspirieren. So schuf er das mächtige, doch stellenweise filigrane Fürchte dich nicht und das monumentale Jesu meine Freude.Aus dieser Motette singt der Chor neben dem düsteren Grundthema unter anderem das energische Weg mit allen Schätzen und Gute Nacht, oh Wesen, das mit seinem gespenstisch anmutenden Beginn für Gänsehaut sorgt.
Anhand des doppelchörigen Jauchzet dem Herrn wird gezeigt, wie sich die musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten über die Zeit weiterentwickelten. Dazu hören die Besucher das Stück in zweifacher Ausführung, einmal von Heinrich Schütz
und einmal von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Außerdemkredenzen die Cantaloupes ihren Zuhörern noch Non moriar sed vivamvon Ludwig Senfl. Die ermutigende Botschaft „Ich werde nicht sterben, sondern leben“ galt Luther. Senfl wollte seinen Freund damit trösten, da dieser zur eigenen Sicherheit nicht beim Augsburger Reichstag anwesend sein durfte.
Die Cantaloupes zelebrieren mit diesem Konzert nicht nur das Lutherjahr, sondern auch ihr 20-jähriges Vereinsbestehen. Der Eintritt für das Konzert ist frei. Wer bei den Gemeindeliedern mitsingen möchte, ist dazu herzlich eingeladen. Die Cantaloupes freuen sich auf Ihren Besuch und Ihren Gesang!
Vokalensemble Cantaloupes: Ein Festkonzert zum 20-jährigen Jubiläum. Die Highlights aus den letzten zwei Jahrzehnten gibt es am Samstagabend in Hemau zu hören
Hemau. Um das 20-jährige Bestehen zu feiern, führt der Chor aus Hohenschambach am 21. Oktober um 20 Uhr im Gasthaus Donhauser ein Jubiläumskonzert auf.
Zwanzig Jahre Bestehen sind ein Grund zum Feiern. Das tun die Cantaloupes – wie nicht anders zu erwarten – mit einem festlichen Konzert. Das Publikum kann sich über eine bunte Mischung aus klassischen Stücken, beschwingten Volksliedern und Pop-Perlen freuen.
In der zwanzigjährigen Vereinsgeschichte boten die Sängerinnen und Sänger so manches Konzert dar und deckten dabei eine breite Palette an Stilen und Musikrichtungen ab. Um diesem vielseitigen Potpourri gerecht zu werden, teilt sich das Jubiläumskonzert in eine Hälfte mit älteren Liedern und einen mit Unterhaltungsmusik. Am Anfang des Konzerts erwarten den Zuhörer unter anderem Volkslieder aus dem Herbstkonzert des letzten Jahres. So lässt der Chor Ein Jäger aus Kurpfalz, Bunt sind schon die Wälder und An der Saale hellem Strande erklingen. Das fulminanteItalia la bella erinnert an die Burgspiele
2015 in Parsberg. Dort führte das VokalensembledenSalonPitzelsberger auf, eine komödiantische Oper von Jacques Offenbach.
Als Mendelssohn-erfahrener Chor darf ein ebensolcher natürlich nicht fehlen. Die Frauenstimmen singen das zarte, andächtige Hebe deine Augen auf. Das Stück ist Teil desOratoriumsEliasund auch als Engelsterzett bekannt. So manches Konzert führte die Cantaloupes über die Grenzen der Oberpfalz hinaus. Der Chor trat unter anderem in Bamberg bei den Tagen der britischen Musik der Deutschen Sullivan-Gesellschaftauf. Aus dieser Aufführung gibt es Stücke wie Fair Phyllis, Birds in thenightoder Orpheus zu hören. Doch im Konzert ertönen nicht nur Klassiker und volksmusikalische Ohrwürmer. Die Cantaloupes geben auch musikalische Denkmäler aus Pop und Rock zum Besten, so etwa von den Beatles, den Chordettes und den Jackson5. Rhythmisch wird es mit Georg Gershwins I gotrhythm. Das Abschiedslied des Jubiläumskonzerts, das schottischeAuld Lang Syne, ist auch bekannt als Nehmt Abschied, Brüder.
Der Chor, der 1973 als Kinder- und Jugendchor Hohenschambach startete, wurde 1997 zum heutigen Vokalensemble Cantaloupes. Damals gab es noch nicht einmal genügend volljährige Singbegeisterte für eine Vereinsgründung. Heute sind die Cantaloupes eine feste
„Marke“ in der Region und können auch Besucher bei entfernteren Konzerten für sich begeistern. Mit dem Konzert will der Chor seinen zahlreichen Fans Dankeschön für die treuen Besuche sagen. Der Eintritt ist frei. Die Cantaloupes freuen sich über Ihren Besuch!
400 Jahre Brautradition in Laaber sind ein gebührender Anlass, um Vergangenheit und Gegenwärtiges von Norbert Neugirg auf seine unnachahmliche Art satirisch beweihräuchern zu lassen.
Als Kooperatoren begleiten ihn die Tanngrindler Musikanten mit Gstanzln, bierigen Liedern und schwungvoller Wirtshausmusik. Norbert Neugirg, u. a.
bekannt als „Kommandant“ der „Altneihauser Feierwehrkapell‘n“, tritt an diesem Abend gewaschen auf.
Termin: 27.10.2017, Planksaal Laaber, Einlass 18.30h, Beginn 20.00h, freie Platzwahl, Karten unter www.okticket.de oder im Brauereibüro Plank Tel 09498/8707
Extra zu dieser Veranstaltung setzt Bräu Michael Plank mit den Protagonisten des Abends einen Jubiläumssud an, der das Ganze zu einem Hochfest für Geist und Gaumen werden lässt.